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Sensorgesteuerte Energiesparlüftung - Alternative gegen feuchte Wände

Gerade bei älteren Gebäuden lassen sich Mauerwerkschäden und Putzschäden, welche durch Feuchtigkeit entstanden sind, durch nachträgliche abdichtende Maßnahmen, wie die Horizontalverfahren oder Vertikalverfahren nicht vollständig und oft auch gar nicht abstellen. Dabei musste man immer wieder feststellen, dass dies nur bedingt möglich ist, da viele der sichtbaren Schäden im feuchte- und salzbelasteten Mauerwerk in erster Linie auf die Wirkung von Salzen zurück zuführen ist.

Wird bei Trockenlegungsmaßnahmen das Salz im Mauerwerk nicht entfernt, so kann der Feuchtehaushalt nicht unter 5 M.-% reduziert werden. Ein salzbelastetes Mauerwerk wird auch bei erfolgreicher Abdichtung feucht bleiben. Die Sanierung eines salzbelasteten Mauerwerkes ist sehr aufwendig. Die einzelnen Trockenlegungsverfahren werden in den Artikeln Mauerfeuchtigkeit und Salzsanierung ausführlich behandelt.

Wird in einem Raum die feuchte Luft durch trockene Luft ausgetauscht, so erfolgt eine langsame Trocknung der feuchten Innenwandoberfläche. Die Feuchtigkeit im Mauerwerk kann so langsam entweichen. Die Salze kristallisieren und lagern sich so an der Wandoberfläche ab und können abgekehrt werden. Mit der Verringerung des Salzgehaltes wird auch weniger Feuchtigkeit an der Wandoberfläche gebunden. Allerdings darf von Außen keine Feuchtigkeit eindringen. Bisher hatte man nur dann gelüftet, wenn die Außenluft kühler war. Dies hängt mit der absoluten Luftfeuchtigkeit zusammen. Kühlere Luft kann weniger Wasserdampf aufnehmen, damit ist die absolute Luftfeuchtigkeit geringer. Wird diese erwärmt, was bei einer Lüftung erfolgt, so kann diese Mischluft wieder Feuchtigkeit aufnehmen. (Hierzu mehr im Artikel Luftfeuchtigkeit oder auch im Vortrag 1994 (Schimmelpilzbildung und Wärmebrücken - allgemeine Darstellung und das Aufzeigen konstruktiver Mängel beim Dachgeschossausbau) ). Es gibt aber auch an warmen Tagen sehr trockene Luft, die sich zum Trocknen von feuchten Kellerräumen eignet. Durch den Einsatz von Sensoren werden mithilfe eines Rechenprogramms die optimalen Lüftungsbedingungen bestimmt. Damit kann über das gesamte Jahr kontrolliert die feuchte Keller- beziehungsweise Raumluft mit trockener Luft ausgetauscht werden.

Erwärmung eines Gas-Dampf-Gemisches

Hier im Bild wird eine kühlere Luft mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 90 % und einer absoluten Luftfeuchte von ca. 9 g Wasser/kg Luft von 14 auf 20 ºC erwärmt. Die relative Luftfeuchtigkeit nimmt bei gleicher absoluter Feuchte ab. Stark vereinfacht ausgedrückt, diese Luft kann wieder Feuchtigkeit von einer feuchten Wandoberfläche aufnehmen. Die Enthalpie bleibt gleich (44 kJ/kg). (Vergleiche Mollier h,x -Diagramm unten) Die Temperatur sinkt bei der Erhöhung der absoluten Luftfeuchte (Feuchtigkeitsaufnahme), so liegt diese bei einer relativen Luftfeuchte von 90% bei 16,5°C und enthält ca. 10,5 g Wasser/1 kg Luft. Es wird so 1,5 g Wasser aufgenommen und kann abgelüftet werden.
Ist eine bestimmte relative Luftfeuchtigkeit erreicht, so wird durch den Rechner vorwiegend noch Luft zum Luftaustausch verwendet, wo eine gleiche oder höhere Enthalpie vorliegt. Damit kommt es nicht zu einer übermäßigen Wärmeabfuhr aus dem Gebäude beim Lüften.

Diese Methode ist eine interessante Ergänzung zu den bekannten Maßnahmen einer Feuchtigkeitssperre und kann unter Umständen auch eine alternative Lösung zu den kostenaufendigen Sanierungsmaßnahmen sein. Der Einsatz hängt jedoch von sehr unterschiedlichen bautechnischen und auch wirtschaftlichen Faktoren ab.
Diese geregelte Lüftung kann auch in Wohnräumen Anwendung finden, zum Beispiel wo eine hohe Feuchtebildung vorliegt und die Gefahr einer Schimmelpilzbildung wegen fehlender Lüftung besteht. Das sind zum Beispiel fensterlosen Bädern, Toiletten, Küchen oder Abstellkammern. So können sich Kleinraumlüfter automatisch aktivieren, wenn die Luftfeuchtigkeit ansteigt und die festgelegte relative Luftfeuchtigkeit überschreiten wird.
Nachfolgend wird ein solches Verfahren dargestellt.

Mollier h,x - Diagramm für feuchte Luft

Mollier h,x - Diagramm für feuchte Luft

Mithilfe dieses Diagramms kann zu einer bestimmten Temperatur und der bekannten relativen Luftfeuchtigkeit die absolute Luftfeuchte und die dazugehörige Enthalpie abgelesen werden.

Eine höhere Luftfeuchtigkeit (< 80% rel. Luftfeuchte) in der Wohnung schadet in der Regel nicht die Gesundheit. Aber verschiedene Bestandteile in der Raumluft, wie chemische Stoffgemische oder Schimmelpilze und andere Mikroorganismen, können sich ungünstig auf die Gesundheit auswirken. Nach einer Theorie schweben die Mikroorganismen nicht frei in der Luft, sondern haften an kleine Partikel, wie zum Beispiel an Staub. Mit einem Luftreiniger lassen sich schädliche Bestandteile in der Raumluft reduzieren. Der Luftionisierer ist daher perfekt für Raucher und Allergiker und es lassen sich auch Hausstaubmilben beseitigen.


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