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Konzeption für eine Studie als Beispiel zur Fortführung der raumordnerische Strukturkonzeption Leipzig-Ost des Regierungspräsidiums Leipzig

vom April 1993

Studie zu den wirtschaftsstrukturellen Voraussetzungen für die Entstehung eines leistungsfähigen Mittelstandes im Ostraum Leipzig unter Einbeziehung infrastruktureller, ökologischer und sozialer Kriterien

Stand Mai 1993



Faching., Dipl.-Ing.oec. Peter Rauch
INGENIEURBÜRO für Arbeitsorganisation Peter Rauch
Beratender Ingenieur UBI
7050 Leipzig, Mölkauer Str. 13

Doz. Dr. habil. Günter Preuße
Leipziger Institut für berufliche
Bildungsforschung e.V.
04247 Leipzig, Bautzner Str. 65/4


1. Zweck der Studie

Auf der Grundlage der Rahmenbedingungen der raumordnerischen Strukturkonzeption ist eine Fortführung und damit eine Konkretisierung vorgesehen, die sich auf die Bauleitplanung der Gemeinden zurückwirkt.
Dies wird die Vorbereitung der Wasserflächen, der Ausbau der Infrastruktur und Freizeit-Badesport-Einrichtungen, die extensive Weidennutzung, Schaffung von geschlossenen Kreisläufen, Erhaltung und Erweiterung von Biotopen, die Umprofilierung der Landwirtschaftsbetriebe, die strukturelle Verflechtung mit dem Mittelstand sowie die Einbindung der Wochenendsiedlungen bis hin zu den Villenstandorten beinhalten. Alle Vorschläge sind unter dem Gesichtspunkt ihrer ökonomischen Tragfähigkeit ökologisch ausgerichtet, wie Landbau, Besiedlung und Gewerbegebiete.

2. Problemdarstellung aus der Sicht der Zusammenhänge zwischen dem ökologischen System und dem arbeitenden Menschen.

Warum plant man nicht so, dass Wohn-, Arbeits-, Bildungs- und Erholungsorte miteinander harmonieren?

Es werden laufend neuartige Baustoffe, Einrichtungsgegenstände usw. auf den Markt gebracht, die zwar nach technisch-physikalischen Eigenschaften geprüft und zugelassen sein müssen, keineswegs jedoch nach den wesentlich wichtigeren biologischen Qualitäten (der Mensch wird als Versuchsobjekt mißbraucht).

Die Naturwissenschaft (besonders die Biologie und Verhaltensforschung) hat erkannt, dass jedes Lebewesen ein Produkt seiner Umgebung ist, von der näheren (Haus, Landschaft) und weiteren (Klima, Atmosphäre, Kosmos) Umwelt geprägt.

Wenn wir unser Leben zu über 90% in der künstlich geschaffenen Arbeits- und Wohnumwelt zubringen, dann ist es nicht gleichgültig, wie die Wände, Decken und Einrichtungen dieser Umwelt beschaffen sind.

Tatsachen
  1. Anhand umfangreicher Tier- und Pflanzenversuche wurde nachgewiesen, dass geo- und baubiologische Störungen zu Erkrankungen, Unfruchtbarkeit, Leistungsabfall, Reizbarkeit und verminderter Lebenserwartung führen.
  2. Eine seit langem bekannte hygienische Erkenntnis ist es, dass der Mensch einen stündlichen Frischluftbedarf von 30 - 60 m³ in der heutigen Wohnung, Schule und Arbeitsstätten wird dieser Bedarf aber nur zu einem Bruchteil gedeckt, weil die Raumflächen ungenügend "atmungsfähig" sind. Als Folgetreten zunächst Atemnot, Müdigkeit, Leistungsabfall, gesundheitliche Anfälligkeit, Selbstvergiftung u. a. auf.
  3. In den modernen Räumen herrscht eine extrem niedrige Luftfeuchte von 20 -30% (im Winter) statt 40-60%, wie bei gesunder Bauweise. Trockene Luft führt u. a. zu Erkältungskrankheiten, Asthma, Kopfschmerzen, Unwohlsein.
  4. In den meisten Wohnräumen, Schulen und Arbeitsstätten herrscht infolge der verbreiteten Verwendung von Kunststoffen, Kunstharzlacken u. a. sowie wegen ungenügender Abschirmung elektrischer Leitungen und Geräte ein gesundheitlich bedenkliches elektrisches Reizklima (elektrostatische Aufladung, Umpolung, einseitige Ionisation, elektromagnetische Wechselfelder u. a.). Dies führt zu einer dauernden stressartigen Belastung des Organismus, verbunden mit nervösen Beschwerden, Herzstörungen, Müdigkeit als unmittelbare Erstfolge.
  5. Gesundheitlich sehr wichtig ist das Vorhandensein von UV-Licht. Das heute verbreitet verwendete Fensterglas reflektiert aber dieses Licht fast vollständig.
  6. Der lebenswichtige ständige Ladungsaustausch zwischen den Zellen und Organen des Körpers und der Atmosphäre (Luftionen, natürliches luftelektrisches Feld, niederfrequente Wechselfelder, Mikrowellen aus Kosmos und Erde) ist in der modernen Bauhülle weitgehend gestört. Müdigkeit, Leistungsabfall, Kreislaufbeschwerden, Depressionen u. a. werden auf diesen Mangel zurückgeführt.
  7. Enge Zusammenhänge nach Untersuchungen von Psychologen und Verhaltensforschern bestehen zwischen den naturfremden Massenquartieren und den zunehmenden psychologisch-geistigen Erkrankungen: Neurosen, Gefühlsverarmung, Unfreundlichkeit, Verrohung, Aggression, Abkapselung und Depression.

Die Baubiologie ist somit ein wichtiger Bestandteil bei der Durchsetzung einer modernen arbeitsorganisatorischen Gestaltung, die auch den Wohn- und Freizeitbereich einschließt.

Die heutige Arbeits- und Wohnumwelt muß in seiner Gesamtheit in der Wechselbeziehung zwischen ökologischen und ökonomischen System betrachtet werden.

Die Studie wird in ihrer Gesamtheit Gesichtspunkte der wirtschaftlichen, ökologischen, sozialen und humanen Aspekte darstellen.

In die Studie fließen Kenntnisse der Bautechnik, Physik, Technik, Technologie, Kybernetik, Chemie, Bau- und Argraökonomie, Architektur, Raumplanung, Biologie, Botanik, Zoologie, Anthropologie, Ökologie, Physologie, Psychologie, Soziologie, Geologie, Geobiologie, Klimatologie ein und werden volkswirtschaftlich untersetzt.

3. Derzeitige wirtschaftliche Situation

In Anknüpfung an interne Untersuchungen, die vor allem zum Zweck von Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen durchgeführt wurden sowie durch direkten Kontakt zu Personen, Gemeinden und Unternehmen kann von folgenden wirtschaftlichen und sozialen Strukturen ausgegangen werden.

Die einstige wirtschaftliche Struktur hat aufgehört zu existieren. Es bestehen vereinzelt und punktuell Unternehmen. Es ist weder eine vertikale noch eine horizontale Struktur allerorts vorhanden.

Da in der ehemaligen DDR eine Vermögensbildung eine untergeordnete Rolle gespielt hat, ist eine Vermögensverteilung, wie sie in der Marktwirtschaft im wesentlichen üblich ist, nicht gegeben. Viele Existenzgründer haben durch das fehlende Kapital nur geringe Chancen, da noch zusätzlich andere Probleme zu überwinden sind. Nur bei wenigen der zur Zeit existierenden Unternehmen kann davon ausgegangen werden, dass sie den Kern der wirtschaftlichen Belebung darstellen und wirkungsvolle Impulse ausstrahlen.

Es ist damit zu rechnen, dass es durch verschiedene Aufschwunghemmnisse zu einem massenhaften Konkurs von mehreren 1000 mittelständischen Unternehmen in den neuen Bundesländern kommen wird, den die Mehrzahl dieser Unternehmen lebt infolge der überhöhten Lohnkosten, der mangelnden Eigenfinanzierungsmöglichkeiten und der starken Preiskonkurrenz von der Substanz. Mit Sicherheit ist eine mehrfache Erhöhung der vorhandenen handwerklich organisierten Betriebe erforderlich.

Investitionszuschüsse, Investitionshilfen etc. kommen vor allem solchen Betrieben zugute, die in größeren Dimensionen zu investieren vermögen. Hingegen schafft aber vor allem der Mittelstand neue Arbeitsplätze.

Da ein großer Teil der Bevölkerung stark verunsichert ist, muss wieder eine reale Perspektive aufgezeigt werden. Es sollten alle Motivationsmöglichkeiten für unternehmerische Tätigkeit entwickelt und genutzt werden.

Wirtschaftlich tragbare Impulse sind bis heute von den Gemeindeverwaltungen nur in wenigen Fällen ausgegangen. Durch inkompetente Beratertätigkeit sind sie vielfach desorientiert. Ausgewiesene Gewerbegebiete schaffen zunächst weder Unternehmen noch Arbeitsplätze. Vordergründig kommt es darauf an, die Initiative und Kreativität der ansässigen Bevölkerung zu entwickeln und zu nutzen.

4. Inhaltliche Schwerpunkte

5. Arbeitsschritte

Die Erarbeitung erfolgt über Stufenpläne und unter der ständigen Einbeziehung der im Territorium ansässigen kommunalen Organe, Verbände und Kammern.

6. Sozioökonomischer Nutzen

5. Ziel der Studie

Ausgehend von der Studie sollen folgende Ergebnisse dargestellt werden:

1. Entwicklung gewerblicher Betriebe

2. Landwirtschaftliche Betriebe

3. Entwicklung eines sanften Tourismus im Kohrener Land

Gliederung der Studie

1. Wirtschaftliche Bedeutung und Entwicklungstrends im zu analysierenden Territorium
2. Strukturierung der Untersuchungsarbeit
2.1. Allgemeines
2.2. Datenerhebung
2.2.1. Informationsquellen
2.2.2. Fragebogenaktion
2.2.3. Literaturrecherchen
2.2.4. Direktkontakt zu Gemeinden, Unternehmen etc.
2.3. Datenaufbereitung und Datenbehandlung
3. Auswertung der Datenmenge
3.1. Allgemeines
3.2. Entwicklung und Modifizierung
3.3. Auswertungskriterien
4. Teilgebiete
4.1. Unternehmen
4.1.1. Gewerke
4.1.1.1. Allgemein
4.1.1.2. Standortverteilung, Größe und Leistungskraft
4.1.1.3. Struktur, Verflechtung
4.1.2. Dienstleistungsunternehmen
4.1.2.1. Allgemein
4.1.2.2. Dienstleistungsunternehmen für den gewerblichen Bereich
4.1.2.3. Dienstleistungsunternehmen für den Konsumenten
4.1.3. Landwirtschaftliche Betriebe
4.1.3.1. Allgemein
4.1.3.2. Struktur, Ausstattung, Bedingungen
4.1.3.3. Vorstellungen
4.2. Privater Haushalt
4.2.1. Strukturelle Einschätzung der Wohnbevölkerung
4.2.2. Einschätzung des Qualifikations- und Leistungspotentials
4.2.3. Motivations- und Leistungsmomente
4.2.4. Vorstellungen an die künftige Wohn- und Arbeitsumwelt
4.2.5. Freizeit, Kultur und Sport
4.3. Ökologie und Infrastruktur
4.3.1. Allgemein
4.3.2. Stoff- und Energiekreisläufe
4.3.3. Umweltfreundliche Technologien, Materialien und Rohstoffe
4.3.4. Vorstellungen an die künftige Wohn- und Arbeitsumwelt
4.4. Gemeinden
4.4.1. Aufgaben und strukturelle Zuordnung
4.4.2. Vorstellung der künftigen gewerblichen, kulturellen und infrastrukturellen Einordnung
5. Ableitung eines möglichen Soll-Zustandes aus dem gegenwärtigen Ist- Zustand
5.1. Strukturelle Gestaltung der produzierenden Unternehmen
5.1.1. Standortverteilung
5.1.2. Ausarbeitung von "Schlüsselunternehmen"
5.1.3. Horizontale und vertikale Verflechtung der Unternehmen
5.2. Landwirtschaftliche Betriebe
5.2.1. Höherveredlung der Agrarprodukte
5.2.2. Einbindung in die horizontale Verflechtung
5.3. Dienstleistungsunternehmen
5.4. Anforderungen an Bauhülle und Sanitäreinrichtungen
5.5. Anforderungen an die Umwelt, an die kulturellen Einrichtungen sowie Freizeit und Sport
6. Maßnahmevorschläge
6.1. Leistungsfelder für die Wirtschaft
6.1.1. Personelle Leistungserhöhung
6.1.2. Technisch - technologische Leistungserhöhung
6.1.3. Aufgabenfelder aus dem Baugeschehen, der Landwirtschaft, dem Konsum und der Freizeit
6.1.4. Erweiterung beziehungsweise Aufbau einer gewerblichen Wirtschaft
6.1.3.1. Intensiv und extensiv
6.1.3.2. Existenzgründung
6.1.3.3. Kooperation
6.1.3.4. Mitarbeiterbeteiligung
6.1.5. Standortzuordnung unter den Gesichtspunkten der Infrastruktur und der Umweltanforderungen
6.2. Ableitung von Leistungsfeldern für den Dienstleistungsbereich
6.2.1. Engineering, Innovationszentren u. a.
6.2.2. Finanzbereich
6.2.3. Konsumbereich
6.2.4. Freizeit und Erholung
6.3. Ableitung von Leistungsfeldern der Landwirtschaftsbetriebe
6.3.1. Anbau / Haltung
6.3.2. Verarbeitung
6.4. Stoff- und Energiekreisläufe
6.4.1. Schaffung von Stoffkreisläufen in Unternehmen beziehungsweise durch Unternehmensgruppen
6.4.2. Schaffung von Energiekreisläufen und Nutzung regenerativer Energien
7. Umsetzung der Ergebnisse
7.1. Checkliste zur Planung und Durchführung
7.2. Empfehlungen für die Durchführung
7.3. Varianten und Wege
7.4. Begleitende Maßnahmen (Zeitmanagement etc.)
7.5. Technologiezentren
8. Zusammenfassung und Nutzengegenüberstellung

Arbeitsschritte für den ökologischen Teil

1. Stufe Aufgabenstellung
Teilbereich Methode
Erfassung der Umweltfaktoren Erfassung des Zustandes vor Ort
Standort Befragung
Bedürfnisse Studien der Projektunterlagen
Standort und andere Dokumente
Baustoffe
Heizungstechnik  
Innenraumgestaltung  
Umweltbeziehungen  
Elektrotechnik

2. Stufe Aktionsziel setzen
Teilbereiche Methoden
Suche, Analyse und Ordnung
von Zielen und Fakten,
Vergleichsanalysen
Prüfung auf Realisierbarkeit, Literaturstudien
Setzung von Prioritäten, Einholen von Informationen
Operationalisierung der Ziele nach
Erreichungsgrad, Zeitraum, Zuständigkeit
 

3. Stufe Abgrenzung
Teilbereiche Methoden
Abgrenzung der Aufgabenstellung,
evtl. Zuständigkeitsbereiche nennen.
Abstimmung mit Auftraggeber
Erfolgsfaktoren, Kostenstruktur

4. Stufe Problemanalyse
Teilbereiche Methoden
Erkenntnis und Analyse des Problems
nach Ursachen und Ausmaß, Beschreibung
und Auflösung des Gesamtproblems in
einzelne Elemente und Feststellung ihrer
Abhängigkeitsbeziehungen.
Checklisten
Entscheidungsbäume
grafische Darstellung
Brainstorming
Ergründung der Ursachen und
systematische Gliederung nach
Ansatzpunkten zur Problemlösung
wirschaftl. Umfeld.
 

5. Stufe Alternativsuche
Teilbereiche Methoden
Auffindung und Gliederung möglicher
Ansatzpunkte für die Problemlösung,
Technische Vergleichsuntersuchung
Gliederung und Ordnung der Einzelvorschläge, Entwicklung von Projektvorschlägen
Konkretisierung und Strukturierung der Alternativen, Wirtschaftlichkeitsrechnung
Vollständigkeits- und Zuverlässigkeitsprüfung
(Negativauswahl nicht realisierbarer Alternativen)
 
Erfüllungsgrad  
Eingliederung in das wirtschaftliche Umfeld  

6. Stufe Bewertung und Entscheidung
Teilbereiche Methoden
Bestimmung der Bewertungsobjekte und der
Ziele, an denen sie beurteilt werden sollen,
Nutzwert-Analyse
Investitionsrechnung
Kennzahlensysteme
Wertsynthese zwecks Ermittlung
der Gesamtbewertung durch
Zusammenfassung der Teilurteile,
Kosten-Nutzen-Analyse
Kosten-Wirksamkeits-Analyse
Entscheidungsbäume
Auswahl der optimalen Alternative und
ihrer Realisierbarkeit sowie
Nutzensauswirkung
Entscheidungstabellen
Chancen-/Risikenbewertung

7. Stufe Durchsetzung/Nachkontrolle
Teilbereiche Methoden
Information des Auftraggebers
über die Entscheidungen,
Organisationsmittel
Interpretation und Instruktion, Zielbilder
Ermittlung von Ansatzpunkten
zur Abweichungsbeseitigung
Prognosemethoden
  Suchmethoden
  Abweichungsbericht

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