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Biologische Schäden in Gebäuden

Veröffentlicht in bau-zeitung 53 (1999) Heft 12 Seite 55 ff.

Dipl.-Ing. oec., Ing. Dipl.-Ing.oec. Peter Rauch, Leipzig

Selbst durch erfahrene Bauingenieure werden einfache Zusammenhänge, die biologische Bauschäden betreffen, häufig nicht richtig erkannt. Schäden durch holzzerstörende Pilze und Insekten leuchten jedem sofort ein, schwer darzustellen sind dagegen die gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die durch Schimmelpilze und weitere Schädlinge verursacht werden.

Schäden durch Schädlingsbefall treten überall dort auf, wo günstige Bedingungen für Schädlinge vorliegen. Neben der spezifischen Nahrungsquelle ist in fast allen Fällen eine höhere Feuchtigkeit erforderlich. Dazu kommen ein bestimmter Temperatur- und pH-Bereich sowie weitere Faktoren, die günstig auf das Wachstum wirken. Konstruktive Fehler, falsche Materialauswahl und falsches Nutzungsverhalten sind die wesentlichen Ursachen für biologische Schädigung.

An wenigen Beispielen soll die Breite der gefährdeten Bauteile genannt werden. So werden Dispersionsfarben durch Cladosporium resinae angegriffen, biogene Erosionsprozesse durch Aspergillus niger ausgelöst. Azidophile Thiobaccillus-Arten vermögen durch ihre starke Säurebildung Betonteile, Metalle und andere säureempfindliche Materialien zu zerstören. Gummi wird durch die Gattungen Pseudomonas, Micrococcus, Bacillus, Nocardia und Micromonspora abgebaut. Ebenso werden Kunststoffe verändert, was sich durch Masse- und/oder Festigkeitsverluste oder Versprödung äußert. Hier werden Weichmacher, Füllstoffe,

Oft befindet sich in der Nähe des alten Befallsherdes versteckt unter dem Putz ein Holzdübel, eine Mauerlatte oder ein Stiel, der bei der Sanierung nicht freigelegt und so übersehen wurde. Unter günstigen Bedingungen können übersehene Bereiche auch nach vielen Jahren schnell wieder zum Ausgangspunkt eines neuen Befallsherdes werden. Daher sind die vorgesehenen Sicherheitszonen einzuhalten.
bauschaden
Dichtschließender Fußbodenbelag verhinderte den Feuchtigkeitsaustausch. Holzzerstörende Pilze konnten so Dielen und Lagerhölzer vollständig zerstören

Stabilisatoren und/oder Emulatoren biologisch abgebaut bzw. verändert. Selbst Bitumina werden durch Mikroorganismen angegriffen. Hinzu kommen zahlreiche Schimmelpilze und andere Mikroorganismen sowie Insekten, die im Zusammenhang mit dem Aufenthalt der Menschen und der Haustiere ihren Lebensraum in den Gebäuden finden. Eine der bewußt wahrgenommen Gebäudeschädlinge sind die holzzerstörenden Pilze und Insekten sowie der Schimmelpilz von Alternaria- und Cladosporium-Arten auf feuchter Tapete.

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