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Korrosion von Beton und Stahlbeton durch chemische Verbindungen und Mikroorganismen 29.9.1984 - Dipl.-Ing.oec. Peter Rauch -

4. Korrosionsschutzmaßnahmen

4.1. Maßnahmen durch aktiven Korrosionsschutz

Bei den Schutzmaßnahmen gibt es eine recht umfangreiche Palette von Maßnahmen, die nicht alle aufgeführt werden, vielmehr soll ein allgemeiner Überblick gegeben werden.
"Zum aktiven Korrosionsschutz gehören Maßnahmen und Verfahren, mit denen durch Beseitigung oder Abschwächung der Wirksamkeit des Korrosionsmediums aktiv in zu erwartende Korrosionsvorgänge eingegriffen wird." [/1/,81]
Das kann unter anderem die generelle Verringerung der Konzentration der Schadstoffe sein. Eine günstige Projektierung der Anlage, wobei die hauptsächlichste Windrichtung beachtet wird oder die Auslagerung von Schadstofferzeugern in andere Gegenden, wie es in Moskau (siehe Pkt. 3.2.1.) erfolgt ist, können weitere Maßnahmen des aktiven Korrosionsschutzes sein.
Eine ebenso wichtige Methode ist der Einsatz von zweckentsprechenden Zementsorten und die Herstellung eines für den Zweck einsetzbaren Betons. Zurzeit finden folgende Zementsorten ihre Anwendung:

(Ergänzung: Zementbeschreibung BRD)

Sulfatangriffe auf Beton durch Grundwasser oder durch die Atmosphäre sind vor allem in den chemischen Industriegebieten verstärkt zu verzeichnen. Donndorf empfiehlt dafür in [/2/,90] als geeigneten Zement tricalciumaluminatfreien bzw. -armen Zement wie TSZ, sulfatresistente Zemente PZ 2/325, PZ 2/375, PZ 3/375 und ZZ 4/275, die entsprechend der Sulfationenkonzentration zu wählen sind.
Weitere Methoden sind die Ableitung von Korrosionsmedien, wie sie an Gebäuden vorkommen, in denen ein ordnungsgemäßer Feuchtigkeitsschutz durch Sperrschichten oder Regenwasserableitung geschaffen wird. Die Entfernung von aggressiven Bestandteilen oder die Erzielung ihrer Unwirksamkeit durch Durchlüftungs-, Klär- und Abwasseranlagen. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt die Beeinflussung des pH-Wertes, deren Bedeutung schon im Pkt. 3.4. erwähnt wurde.

4.2. Maßnahmen durch passiven Korrosionsschutz

" Zum passiven Korrosionsschutz gehören Verfahren zur Erzeugung von Schutzschichten auf den korrosionsgefährdeten Werkstoffen und von Beschichtungen, die eine Trennschicht zwischen dem Korrosionsmedium und dem zu schützenden Werkstoff bilden." [/1/,90] Nach Ermittlungen des Institutes für Leichtbau beträgt von dem Gesamtkorrosionsschutzaufwand in der DDR der passive Schutz etwa 90%. Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Schutzmaßnahmen. So bewirkt die Imprägnierung eine Porenverstopfung und eine chemische Beständigkeit gegenüber Schadstoffen wie SO2-Luftverschmutzung. Die Verblendung mit Klinker oder Keramikfliesen bietet einen wesentlich höheren Schutz. Weiterhin werden Plast- und Elastschutzschichten, Anstriche, Spachtelschichten und Duplexsysteme angewandt.
"Plastzementbeton nach TGL 22 808 werden vorzugsweise für Instandsetzung korrodierter oder abgenutzter Betonflächen, Plastbeton und Plastmörtel (z.B. Epoxidharz, Polyesterharz, Polyurethanharz + Härter + Zuschlagstoffe) für hochbeanspruchte Betonflächen und Schutzschichten für Behälter, Wände u.a. eingesetzt. Zementmörtel werden für hochbelastetes Mauerwerk, Putz in Naßräumen und für Betonestrich nach der TGL 35 909/2 verwendet." [/2/,91] Mit speziellen Maßnahmen des Korrosionsschutzes befaßt sich der Säureschutz. Er beinhaltet das Aufbringen flüssigkeitsundurchlässiger Auskleidung, Beschichtung und Verblendung von chemisch stark beanspruchten Gebäuden und Anlagenteilen. Hierauf soll aber nicht weiter eingegangen werden.
Als Ergänzung werden in der Anlage 1 einige TGLs zum Korrosionsschutz aufgeführt.

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