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Kurzfristig keine Erholung

Ein Auszug aus dem Frühjahrsgutachten der führenden deutschen Wirtschaftsinstitute gibt einen Überblick über die Lage der Bauwirtschaft bis zum Jahr 2003

Die Schwäche der Bauinvestitionen hat sich bis ins Frühjahr 2002 fortgesetzt. Der Rückgang verlangsamte sich allerdings in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres erheblich. Der Wohnungsbau schrumpft seit dem Sommer 2001 nicht mehr ganz so stark wie zuvor, der öffentliche Bau legte sogar zu. In der gewerblichen Wirtschaft wurden dagegen, auch unter dem Eindruck der Ereignisse vom 11. September 2001, geplante Vorhaben zurückgestellt, so dass es zu einer erneuten Abschwächung kam.

Bild: Reale BauinvestitionDer Wohnungsbau wird in diesem Jahr noch abwärts gerichtet bleiben. Dies signalisieren sowohl die Auftragseingänge als auch die Baugenehmigungen. Leerstände an Wohnraum und geringe Mietsteigerungen hemmen die Investitionsbereitschaft. Zudem bremsen die derzeit noch schwache Konjunktur und die damit einhergehende Verschlechterung am Arbeitsmarkt die Verschuldungsbereitschaft der privaten Haushalte.

Im Jahr 2003 wird der Wohnungsbau in etwa stagnieren. Zwar wird die Wohnungsnachfrage durch die sich verbessernde Einkommenssituation der privaten Haushalte und sinkende Arbeitsmarktrisiken gestützt, dämpfend dürften jedoch staatliche Sparmaßnahmen wirken. Die Wohnungsbauinvestitionen werden in diesem Jahr um 2,2% und im nächsten Jahr um 0,3 % sinken.

Die Talsohle ist fast erreicht

Im Wirtschaftsbau deutet der Überhang an genehmigten Objekten, die wegen der Unsicherheiten der Investoren über die konjunkturelle Entwicklung noch nicht begonnen wurden, auf eine Wende in der ersten Hälfte dieses Jahres hin. Im zweiten Halbjahr werden die gewerblichen Bauinvestitionen bei steigender Kapazitätsauslastung an Fahrt gewinnen. Anstöße kommen vor allem von den Unternehmensdienstleistern und der Industrie. Die Wirtschaftsbauinvestitionen werden 2002 aufgrund des niedrigen Ausgangsniveaus noch um 1,8% hinter ihrem Vorjahresergebnis zurückbleiben; im nächsten Jahr steigen sie um 2,2%.

Die öffentlichen Bauinvestitionen werden auch in diesem Jahr rückläufig sein, da vor allem die Gemeinden angesichts der angespannten Haushaltslage ihre Investitionsbudgets ein-schränken. Im nächsten Jahr dürfte sich der Rückgang etwas verstärken, da im Gefolge der erwarteten Sparbemühungen mit einer Kürzung der Zuwei-sungen der Länder an die Gemeinden zu rechnen ist. Insge-samt nehmen die Bauinvestitio-nen im Jahresdurchschnitt 2002 um 2,1 % ab, im nächsten Jahr halten sie das erreichte Niveau. In Ostdeutschland werden sie im gesamten Prognosezeitraum - wenngleich verlangsamt - sinken, während sie in Westdeutschland im nächsten Jahr nach oben tendieren.

Quelle: Trockenbau 6/02 S. 9

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