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Beschreibung der Eigenschaften von Alkohole

Alkohole enthalten die funktionelle Gruppe -OH (Hydroxylgruppe), gebunden an einen Kohlenwasserstoffrest.
Der einfachste, von Methan abgeleitetet Alkohol ist Methanol. Er gehört nach der Gefahrstoffverordnung zu den sehr giftigen Stoffen, ist leicht entzündlich und kann durch die Haut aufgenommen werden. Früher war Methanol noch in Spezialverdünnern zum Beispiel für Zellulosenitrat oder in scharfen Abbeizern enthalten. Heute verzichtet man weitgehend darauf.

Ethanol - der"Alkohol" - ist besonders oft als Lösemittel in Naturlacken, aber auch in Nitro- und anderen Kunstharzlacken als alleiniges Lösemittel oder Teil eines Lösemittelgemischs enthalten, in der Regel als Spiritus vergällt. Er gehört zu den leicht entzündlichen und mit Wasser mischbaren Gefahrstoffen.
Isopropanol und Butanol werden ähnlich wie Ethanol verwendet. Höhere Alkohole gibt es hauptsächlich als Bestandteile von Lösemittelgemischen.
Je höher die Anzahl der Kohlenstoffatome in einem Alkohol, desto öliger und schwerflüchtiger wird er. Von sehr langkettigen Kohlenwasserstoffen abgeleitete Alkohole sind wachsähnliche Feststoffe.
Das Schadenspotential der Alkohole (besonders Methanol, Ethanol und Isopropanol) liegt vor allem darin, dass sie die Blut-Hirn-Schranke durchbrechen. Sie wirken nicht nur selbst auf das Gehirn und das zentrale Nervensystem ein, sondern können auch für andere Schadstoffe den Weg öffnen. In Kombination mit anderen Schadstoffen wirken sie immer verstärkend (Kombinationswirkungen).

Alkohole mit zwei funktionellen Gruppen nennt man -diole, zum Beispiel Ethandiol, besser bekannt als Ethylenglykol. Es wird unter anderem als Weichmacher, Bremsflüssigkeit und Gefrierschutzmittel in Autokühlern verwendet. Da Ethylenglykol aber auch süß schmeckt, hatten in den 80er Jahren einige österreichische Winzer ihren Weinen damit zu mehr Lieblichkeit verhelfen wollen. Den Weinliebhabern ist das gar nicht gut bekommen und als Folge davon auch den österreichischen Weinbauern nicht.

Glycerin, Grundstoff zum Beispiel für die Herstellung von Alkydharzen, ist ein natürlich vorkommender Alkohol mit drei funktionellen Gruppen (Propantriol). Höhere einwertige Alkohole, wie Oktadekanol (Stearylalkohol) dient zur Herstellung von neutraler Waschmittel und als Weichmacher und Hydrauliköl.

Quelle:
Kur, Friedrich; Wohngifte, Handbuch für gesundes Bauen und Einrichtungen, 3. Aufl. Verlag Eichborn, 1993, S. 528-529
Schröter, Werner, u. a. Chemie, VEB Fachbuchverlag Leipzig 1986 S. 495 ff


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