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Wie ist der Transport bei größeren Baumaßnahmen im Garten zu organisieren!

Die Gärten und die Datschen dienen heute vorwiegend zur Erholung. Aber bis alles so ist, wie es gewünscht wird, fällt viele Arbeit an. Es muss die Datsche bzw. die Laube errichtet, Wege angelegt, Gräben für die Wasserleitung ausgeschachtet, der Zaun gesetzt oder ein Pool aufgestellt und eventuell auch Erde angefahren werden. Für einen großen Teil dieser Arbeiten ist ein entsprechender Aufwand für den Transport von Baumaterialien, für den Bauaushub und Bauabfälle erforderlich, besondes dann, wenn sich der Garten in der hinteren Reihe befindet.

Das Grundstück eines Einfamilien- oder Reihenhaus befindet sich in der Regel direkt an einer Straße bzw. befestigten Weg. Bei der Belieferung von Baumaterial für den Hausbau, die Altbausanierung oder den Bau verschiedener anderer kleiner Bauwerke, wie eine Garage, Carport, Terrasse oder Pool, erfolgt direkt an der Grundstücksgrenze oder sogar bis in das Grundstück.

Ist das Grundstück nicht sehr groß, so sind die Transportwege der Baumaterialien oder des Bodenaushubs bzw. Bauschutts nicht sehr lang. Aber auch hier können größere Mengen anfallen. Wie z. B. Die Aufschüttung für eine Terrasse, wie diese auf dem nachfolgenden Bild gezeigt wird.
Der Umbau des Einfamilienhauses wurde durch uns geplant und so auch ein sehr großes Wohnzimmer mit Wintergarten aus zwei kleineren Zimmern und einem kleineren Erweiterungsbau geschaffen.

terrasse

Eine neue Terrasse bauen

Die neue Terrasse sollte direkt vom Wohnzimmer ebenerdig über die Terrassentür ohne Stufen betretbar sein. Ein Teil der Aufschüttung stammt aus dem Bodenaushub des kleinen Erweiterungsbaus vom integrierten Wintergarten. Der Aufwand für den Transport des Trockenmauerwerkes, der Betonstufen, Ziegel, Mörtel, Terrassenplatten und Kiesschüttung hielt sich in Grenzen, da das Baumaterial direkt bis zur Garageneinfahrt angeliefert und auch genügen Platz zum Aufstellen der Bauschuttcontainer vorhanden war. Der Transport erfolgte mit der Schubkarre.

Verschiedene Firmen hatten sehr kostenaufwendige Angebote für die Erstellung der Terrasse erstellt. Da es sich um aufgeschütteten Bodenaushub handelt und eine hohe Gefahr der Setzung bestand, sollten aufwendige Konstruktionen errichtet werden. Wir hatten eine einfache und preiswerte Lösung angeboten. Der Bodenaushub lag bereits einige Monate und der aufgefüllte Kies wurde per Hand verfestigt. Vorher wurde jedoch noch das im Bild gut zu sehende Trockenmauerwerk erstellt. Da diese jedoch nur 70 bis 80 cm hoch errichtet werden soll, haben wir ein kleines Betonfundament etwa 20 cm tief angelegt und auf der Rückseite im unteren Bereich ein 11,5 cm Ziegelmauerwerk etwa 70 - 80 cm hoch gemauert. Es sollte zusätzlich auf der Innenseite als Stützmauerwerk dienen. Davor wurde dann das etwa 1 m hohe Trockenmauerwerk gesetzt. Auf den aufgefüllten Kies wurde in ein Sandbett die Terrassenplatten lose durch den Bauherrn selbst verlegt. Damit war die Terrasse fertig. Treten noch leichte Setzungen auf, so können einzelne Terrassenplatten aufgenommen und nach Unterfütterung verlegt werden. Es gibt keine Risse in einer Bodenplatte und auch nicht am Fliesenbelag. Nach einigen Jahren kann dann, wenn gewünscht, eine feste Platte erstellt werden.

Der Transportaufwand darf nicht unterschätzt werden!

Sind die Transportwege wesentlich länger, wie z. B. bei einem Garten in einer Gartenanlage oder in der Datschensiedlung, dann ist der Transport per Schulter oder in der Schubkarre schon ein größerer körperlicher Aufwand und auch ein zeitlicher Kostenfaktor, da der große Zeitaufwand wegen der Lohnkosten nicht zu unterschätzen ist.

Wir hatten zum Beispiel in einer Gartenanlage einen Fertigteilbungalow mit einer zusätzlichen mineralischen Außendämmung und einer Holzverschalung aus Lerche verkleidet. Wir mussten das Material etwa 500 m durch die Gartenanlage mit den schmalen Gartenwegen tragen. Der Transportaufwand war zeitlich fasst so groß, wie die eigentlichen Ausführungsarbeiten.

Kleine Transportgeräte, wie ein Kettendumper erleichtern die Transportarbeit, vor allen wenn größere und schwere Baumaterialien über eine längere Strecke schmale Wege, wie in einer Gartenanlage transportiert werden müssen. Der Einsatz ist aber auch auf engen und kleinen Flächen sinnvoll, wo größere Maschinen nicht zum Einsatz kommen können oder weil die Zufahrt zum Grundstück oder Garten sehr schmal ist.

Aus wirtschaftlichen Gründen lässt man in der Regel für diese "kleineren" Bauwerke gleich auf einmal das gesamte Baumaterial anliefern. Wenn es auf dem Parkplatz des Garten- oder des Datschenvereins abgeladen wird, sollte es so schnell von dort weg und in das eigene Grundstück transportiert werden. Wie bereits bei dem Transport des o. g. Holzes waren wir zu dritt oder vier+ Personen. Wir hatten es so organisiert, dass sich immer eine Person am Holzstapel befand, bzw. dieser sich noch in Sichtweite befand. Es gibt immer Leute, welche unbeaufsichtigtes Baumaterial brauchen und weg finden.

Bereits vor dem Einkauf des Baumaterials müssen Sie sich aber auch Gedanken darüber machen, wie der Transport bis zum Garten bzw. Grundstück erfolgt und wo dieses entladen und gelagert werden kann. Bei der Nutzung von öffentlichem Raum, wie Fußwege oder den Straßenrand, sind neben den Stellgenehmigungen auch für kurze Zeiten die Verkehrsvorschriften nach StVO, Absperrungen, Sicherungsmaßnahmen und eventuelle Beleuchtung erforderlich.
(Rechnen Sie nie mit der Vernunft eines Fußgängers. Die laufen auch unter einer an die Hauswand angelehnte Leiter durch, auf der ein Monteur steht. Die Absperrschilder Dacharbeiten usw. werden ohnehin ignoriert.)

Sie sollten vorher aber auch die Gemeinde befragen, ob eine kurzzeitige Lagerung von Baumaterialien auf dem öffentlichen Raum möglich ist, wie das Entladen und der sofortige Abtransport.
Hier müssen bestimmte Verordnungen und gesetzliche Bestimmungen beachtet werden. Das ist nicht ganz einfach wie es z. B. Im Artikel www.anwalt24.de/lexikon/strassenanliegergebrauch erklärt wird.
Auch aus dieser Sicht sollte der Transport des angelieferten Baumaterials bzw. der Abtransport von Bodenaushub oder Bauschutt in einem Bauschuttcontainer schnell und reibungslos erfolgen.

Soll ein Bauschutt- oder Abfallcontainer auf öffentliche Straße oder auf öffentlichem Grund aufgestellt werden, so ist hierfür eine entsprechende gebührenpflichtige Stellgenehmigung vom Ordnungsamt/Gemeinde erforderlich. Die Lagerung von Baumaterialien unterliegt, wie das Aufstellen eines Gerüstes auf öffentlichen Raum (z. B. Fußweg), der Sondernutzung und ist vorher zu beantragen. Das ist in den Gemeinden unterschiedlich geregelt. Der Antrag auf Nutzung sollte mindestens 2 Wochen vorher und eventuell mit einem Lageplan im Maßstab 1:500 gestellt werden. Auf eigenem Grundstück entfällt dies natürlich. Jede Situation ist anders. Eventuell kann direkt vom Fahrzeug das Baumaterial entladen und sofort auf den nicht öffentlichen Raum (Gartenanlage, privates Grundstück usw.) transportiert werden. Eventuell ist dann der Einsatz eines Kettendumpers oder der Einsatz einer anderen Maschine sinnvoll.

Der Transport von Erdaushub bzw. die Zwischenlagerung

Wenn ein Erdaushub, wie zum Beispiel ein Graben für eine Wasser- oder Abwasserleitung, hergestellt werden muss und nur sehr wenig Platz vorhanden ist, muss der Erdaushub an einem freien Platz zwischengelagert werden. Auch hier wäre ein Einsatz eines Kettendumpers sinnvoll.

Wo das Erdloch für unseren Abwasserbehälter mit dem Bagger ausgehoben wurde, musste der größte Teil des Aushubs abtransportiert werden. Unser Nachbar hatte diese zum Auffüllen benötigt, sodass kein großer Transportweg erforderlich war. Den Transport über nahm ein riesiger Kipper. Das ging schnell. Aber er war sehr schwer und hat ein Teil unseres Fußweges aus Natursteinplatten auf unserem Grundstück eingedrückt und auch einige Platten kaputt gemacht. Eine leichtere Transporttechnik wäre besser gewesen.

Bodenaushub für Abwasserbehälter


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