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Besser als ihr Ruf - Gasheizungen und Öko-Bilanz

Die von der Ampel-Regierung beschlossene Energiewende sieht in den kommenden Jahren unter anderem eine massive Reduktion der Treibhausgasemissionen vor. Konkret soll der Anteil gegenüber 1990 bis 2030 um 55 Prozent gesenkt werden. Um dieses und andere Ziele zu erreichen, sollen zahlreiche Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen umgesetzt werden, unter anderem die vermehrte Förderung neuer Heizsysteme.

In Deutschland fallen rund 30 Prozent der CO2-Emissionen auf Gebäude, ein Großteil dieses Anteils wird von den Heizsystemen verursacht. Zu beachten ist, dass 97 % der CO2 Entstehung natürlichen Ursprungs und 3 % vom Menschen verursacht sind. Damit beträgt der tatsächliche Anteil ca. 1 %, welcher durch die Gebäude entsteht. Nach Berechnung von Rolf Schuster liegt der Anteil bezogen auf den gesamten weltweiten CO2-Ausstoß von Deutschlands bei 2,4 %, also 2,4 % von 1 %. Und von dieser vernachlässigbaren winzigen Größe sollen 55 % eingespart werden!

Doch sind klassische Heizsysteme wirklich so schlecht wie ihr Ruf?

Gasheizungen überzeugen mit bester Feinstaub-Bilanz aller Heizsysteme

Doch während medial aktuell vor allem die Vorzüge von Wärmepumpen hervorgehoben werden und ein Austausch des Heizungssystems mittel- bis langfristig empfohlen wird, sind herkömmliche Systeme keinesfalls klimaschädlich, wie sie von der Ampel-Regierung angenommen wird. Unabhängig davon kann ein Heizungssystem umweltschädlich sein, z. B. wenn beim Betrieb eine hohe Emission an Rauchgas und Feinstaub entstehen. Zu beachten ist ebenso die Umweltbelastung, welche bei der Herstellung, beim Rückbau und beim Recycling auftreten.
Entscheidend ist der Wirkungsgrad und die Lebensdauer der Anlage. Gasheizungen haben einen Wirkungsgrad größer 90 % und Brennwertkessel kommen auf einen theoretischen Nutzungsgrade von mehr als 100 Prozent.

Insbesondere das Heizen mit Gas ist unter bestimmten Umständen eine durchaus ökologische Lösung mit vielen Vorteilen. Gasheizungen sind allgemein umweltfreundlicher als Ölheizungen, in Bezug auf die Klimabelastung durch C02-Emissionen. Darüber hinaus kann kein aktuelles Heizsystem eine bessere Feinstaub-Bilanz aufweisen als Gasheizungen. Zusätzlich kann die Öko-Bilanz einer Gasheizung durch die Nutzung von sogenannten Grünen Gasen statt klassischem Erdgas.

Beispiel eine Gebäudeheizung
Beispiel einer Gebädeheizung mit Nutzung der Abwärme und Solarenergie

Bio-Erdgas kann fossiles Erdgas gleichwertig ersetzen

Eine Alternative zu fossilen Erdgas ist Bio-Erdgas, auch Biomethan genannt. Im Unterschied zu dem fossilen Brennstoff Erdgas, wird Bio-Erdgas durch die Vergärung von Biomasse erzeugt, wodurch eine überdurchschnittlich gute CO2-Bilanz erreicht werden kann. Als Biomasse dienen in der Regel ausgewählte Energiepflanzen (Mais, Raps etc.), Pflanzenreste oder auch Mist, Gülle oder Speisereste. Das Endprodukt unterscheidet sich ausschließlich in der Art der Erzeugung bzw. Gewinnung von Erdgas, die Gasqualität ist prinzipiell dieselbe.

Oftmals werben Gasanbieter auch mit dem Begriff "Ökogas". Dies darf keinesfalls mit Bio-Erdgas verwechselt werden, denn bei Ökogas handelt es sich um eine Mischung aus fossilem Erdgas.

Herstellung von Gas mithilfe von Wind und Solarenergie

Darüber hinaus kann durch sogenannte Power-to-Gas Technologien "grünes" Gas erzeugt werden. Strom lässt sich z. B. mithilfe von Wind, Solarenergie oder auch aus Wasserkraft gewinnen. Strom wird für die entsprechenden Verfahren, zur Herstellung von Methan oder Wasserstoff benötigt. Der Wirkungsgrad bei der Elektrolyse zur Herstellung von Wasserstoff liegt bei knapp unter 70 %. Man muss aber auch die Wirkungsgrade bei der Herstellung von Strom durch Windkraftmaschinen (45 bis 50 %) oder Solarzellen (10 – 25 %) berücksichtigen, was natürlich die Gesamtbilanz erheblich senkt.

Es gibt aber Vorteile, das ist die Möglichkeit, die diskontinuierlich anfallende Energie von Windkraftmaschinen und Solarzellen zu speichern. Die Energie steht dann bei entsprechender Speicherkapazität kontinuierlich zur Verfügung. Der zweite Punkt ist die Reduzierung der Abhängigkeit der Volkswirtschaft von Importe, wenn nicht genügend eigene natürliche Vorkommen zur Verfügung stehen.
Methan kann im Gegensatz zu Wasserstoff, genau wie Bio-Erdgas, ohne Probleme in das bestehende Erdgasnetz eingespeist und verteilt werden.

Bei gleicher Gasqualität ist ein Umstieg meist problemlos möglich

Besitzer von Gasheizungen können bei vielen Gasanbietern problemlos auf Bio-Erdgas umsteigen. Unter folgendem Link finden sich weiterführende Informationen rund um das Thema Heizen mit Bio-Erdgas.
Ein wesentlicher Vorteil gegenüber der Öl-Heizung ist, es wird kein Lagerraum für das Öl benötigt, welches eine Reihe von Sicherheitsanforderungen zu erfüllen hat. Trotz der geschlossenen Behältnisse richt Öl sehr stark.

Fazit

Um die Energieversorgung der Zukunft umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten, sind sicherlich zahlreiche Anstrengungen nötig. Der langfristige Ausstieg aus fossilen Energieträgern und einem Ausbau hoeffizienter Energiesysteme ist ein wichtiger Beitrag für eine positive Umweltbilanz. Es bedeutet jedoch nicht, dass Immobilienbesitzer ihre bestehenden Heizungssysteme zwangsläufig durch neue Systeme austauschen müssen. Der Umstieg auf Bio-Gas als ökologische Alternative ist unkompliziert machbar und erfordert keine größere finanzielle Investition.


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